Sonntag, 10. Juli 2011

Lipova - Reise in die Vergangenheit

Heute, wo 38°C errwartet wurden, wollten wir es gemütlich nehmen: Bis Lipova und dort das ehemalige Kinderheim suchen, in dem Mama und ich dich, vor 21 Jahren zum ersten Mal gesehen haben...

Heute wurde spätestens klar, warum die Sonne in den südlichen Sprachen männlich ist: Am Himmel nichts als Sonne, der herunterknallte.

In Lipova - so die Überlieferung - sei das Kinderheim in ein Museum umgewandelt worden. Wir suchten also das Museum dort und fanden es auch. Ein mit einem schwarzen Gummiknüppel bewaffneter Kahlkopf bewachte den Eingang, konnte aber weder Englisch noch Deutsch und besonders mutig sah er auch nicht aus. Immerhin holte er telefonisch einen für das Museum Zuständigen, dieser war leider auch nicht polyglotter. Wie sollte ich ihm erklären dass ich ein Kinderheim suche, dass es hier vor 20 Jahren gegeben hat. Immerhin Kinderheim zündte und er verwies uns an ein jetzt existierendes Kindergarten, der sich neben einem "Justizpalast" befand. Beides entspach schon mehr meiner schwachen Erinnerung.

Gerade fuhr ein Polizeiauto vor. Auf meine Frage, ob hier jemand Englisch oder Deutsch spreche, meldete sich immerhin einer, der dann auch bestätigen konnte, dass hier früher mal ein Kinderheim gewesen sein. Voilà!

Hier liegen also Teile der dunklen Anfänge deines Lebens. Und der Kindergarten (rosa) von nebenan gehörte damals dazu, dort hatte der Psychologe ein einfaches Sprachlabor eingerichtet, in dem er Euch Dias gezeigt hat und dazu ein Tonband laufen lies mit den Bezeichnungen, was da zu sehen sein. So wusstest Du später zu Mamas und meiner Überraschung, dass das Gebilde auf deinem Pyjama ein "Elefantu" war....

Nach Lipova wollten wir nur noch ein bisschen weiter fahren bis zu einem Zeltplatz, der uns gefallen könnte. Aber der eine sprach uns nicht an, so fuhren wir auf blauen Dunst weiter, um am Ende bei "Christine", einer kleinen Herberge mit zwei Blümchen auf dem Hinweisschild (=2 Sterne) zu landen, so war aus dem "Ruhetag" die bisher längste Etappe (127 km) geworden. Eine Fahrt durch das Tal der Muresch, einem sanft ansteigenden und enger werden weitgehend naturbelassenen Tal.

Frage des Tages: Was haben Französische Friedhöfe und Rumänische Tankstellen gemeinsam? Antwort: Es gibt bei beiden öffentlich benutzbare Wasserhähne, die es erlauben, sich von Kopf bis Fuss in nasse Kleider zu hüllen. (Wovon wir weidlich Gebrauch machten.)



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