Dienstag, 26. Juli 2011

TaTaahhh: 10'000 km Pino (1'500 km jetzt)


Heute ist Schietwetter, deshalb gibts auch kaum Bilder. Es schifft die ganze Fahrt! Zwar ist es nicht richtig kalt - ein Glück!, aber nasse Kleider auf der Haut sind nicht der Hit.
Da hilft nur weitertreten und hoffen, dass nicht so ein Doofmann wie gestern genau durch eine Pfütze fährt, wenn er uns überholt oder entgegen kommt. Nach der Ankuft haben meine Waden jedenfalls zarte Lehmstrümpfe an, die ich im Thermalbad in Wohlgefallen auflösen kann. "Nebenbei" überqueren wir also wieder die Theiss und schlängeln uns durch Hinterstrassen (diesmal hat wieder Garmin mit OpenStreetMap-Karten die Nase vorn) zum erwählten Campingplatz.

Unterwegs aber erreichen wir die 10'000 km-Marke für unser Pino.




Zeit, die Touren, die wir mit ihm gemacht haben noch einmal Revue passieren zu lassen.

Es begann im Nov. 2006: Wir holten Pino aus Freiburg. Yvonne hatte vorher nie auf ihm gessessen, während ich mit Dumitur vorher schon mal eine Probefahrt quer durch den Schwarzwald gemacht hatte, um zu sehen, ob so ein Teil brauchbar ist. Die ersten 500 m herrschte vorn Stille, dann kam auf meine Frage: "Und?" ein verhaltenes "ja - es geht..." und ich dachte "hm..." Nach weiteren 100 m aber kam ein deutliches "Du, das ist richtig gut hier vorn!" (Na, Glück gehabt - dachte ich). So kehrten wir eskortiert von Yvonnes Schwester und Partner nach Basel zurück.

Die erste richtige Reise ging dann von Amsterdam nach Sylt entlang der Nordseeküste. Erinnerung: perfekte Radwege, aber stohdumme Schafe hinter den Deichen, die immer in die falsche Richtung starteten, wenn wir sie überholen wollten. Am Schluss haben wir noch meine Mutter besucht, die vermutlich einen Altersrekord ermöglichte: 137 Jahre auf dem Pino.

Im
Herbst setzten wir dann unsere Donau-Tour fort. Von der Quelle bis Passau waren wir schon mit zwei Rädern gekommen. Jetzt also Passau - Wien.



Im nächsten Sommer kam dann eine Tour durch die Bretagne, von der es leider keine Bilder gibt, weil ich in einem kurzen Anflug von Umnachtung die Speicherkarte neu formatiert habe und damit alle Bilder unweigerlich ins Daten-Nirvana geschickt habe.
Dafür kam dann aber gleich anschliessend das Verrükteste, was wir mit dem Pino je gemacht haben - und was auf den Anfang von Pino zurückführt: Auf einer kleinen Radtour sagte ich 2006 zu Yvonne: "Mit Dir das Alpenbrevet auf einen Tandem - das wär mein Traum!" "Zum Geburtstag: Du kannst ja mal mit mir eine kleine Tandem-Probefahrt machen." Zuhause fand ich dann im Internet den Pino und fand: "Das ists!" (Dann ging es mit der obigen Geschichte weiter.) Alpenbrevet heisst in der schwächsten Stufe 3 Pässe (Grimsel, Furka und Susten) an einem Tag (146 km, 3600 hm). Ich montierte also alles ab, was man nicht zu fahren braucht (Gepäckträger, etc) um das Gewicht soweit wie möglich zu reduzieren. Mit grossem Hallo bei Start (Lautsprecher: "Da startet unser Tandem") ging es los. Allerdings genau bis über den 1. Hügel, dann streikte die Scheibenbremse. Beim Auseinandernehmen fiel mir eine Schraube aus der Hand und viel den Berg hinunter: weg! Mit Hilfe des Pannendienstes und  einer Fahrradwerkstatt in der Nähe konnten wir die total abgefahrenen Belege (pfui!!!) ersetzen und mit einer Stunde Verspätung die "Verfolgung" des Feldes aufnehmen. Am Furka war es dann so steil, dass wir lieber geschoben haben, zur Verwunderung des Pannendienstes, der mich (Yvonne schob voraus) ohne Rad sah und fragte, ob alles in Ordung sei. Die 18 km 8% Steigung den Susten hinauf war dann sauanstrengend und führte zu der Schwur-gleichen Aussage: Nie wieder! Na - wir haben es geschafft: "Da kommt unser Tandem wieder!"

Im Sommer 2009 ging es dann weiter die Donau abwärts von Wien über Budapest, dem zerschossenen Tiel von Kroatien, Belgrad und über Kroatien, Italien wieder zurück. Hier war die Bahnfahrt von Belgrad nach Zagreb speziell: für 20 € für 2 Personen und 400 km. Und nun das Tandem? Wir haben es kurzerhand in den Ausstieg direkt hinter der Lokomotive gestellt. Wer aussteingen wollte, musste zusehen, wie er daran vorbei kommt. Der serbische Schaffner liess sich dafür 10€ in seine eigene Tasche bezahlen. Der kroatische liess uns gkücklicherweise in Ruhe. Der Campingplatz in Zagreb war nur per Autobahn erreichbar. (Wir erreichten ihn, indem wir uns ein Loch in den Zaun machten, durchschlüpften und ihn dann wieder verschlossen. (Morgens die gleiche Tour rückwärts.

Im Herbst entdeckten wir, dass der Donauradweg (E6) auch noch ein westliches Ende hat: Dieser Radweg verbindet den Atlantik mit dem scharzen Meer. Also beginnen wir den westlichen Teil zu erkunden: St. Ursanne - Dijon. Wehe man spühlt die Pfanne nicht aus vor Gebrauch: Sonst wird der darin befindliche Spirtusbrenner, der nicht ganz dicht ist, das schänste Pilzessen vergällen...


Im Sommer 2010 ging es dann mit Tochter und Freundin ins Baltikum: Von Tallin (Estland) über Riga (Lettland) nach Klaipeda (Littauen) Eindrcksvoll Estland, das von allen bereisten Ländern das am weitesten hinter dem Westen zurück gebliebene Land., mit schöner
Natur, aber fast alle Farbiken waren innen hohl. Auch die Campingplätze z.T. abenteuerlich. Gleichwohl eine eindrucksvolle Reise, ber der die Wälder noch erzählen von den dunklen Zeiten der Judenverfolgung und der anschliessenden russischen Vertreibung. Nach Süden wird es zunehmend westlicher. Riga etwa mit seinen vielen Jungendstilbauten neben Helsinnki eine weitere Perle der Ostsee.


Im Herbst 2010 die Fortsetzung der E6 Richtung Atlantik: Dijon - Nevers.






Und so kommen wir zum Sommer in diesem Jahr (2011) .... (2017 haben wir Pino nach 18'000 km verkauft und Segeln.)


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