Sonntag, 17. Juli 2011

In Mediasch

Gemächlich gegen 10:30 verliessen wir unsere holländischen Klostermauern und fuhren Richtung Mediasch. Gestern hatte uns eine junge scheue Frau beeindruckt, die in einem kleinen Buchladen am der Wehrkirche von Birthelm Ansichtskarten und Bücher verkaufte. Scheu sass sie, ein rumänisches Buch lesend, auf den Stufen zum Eingang der Kirche und liess sich in ein Gespräch verwickeln, das ein interessanter junger Amerkikaner, der in Metz (F), den Master in "Poesie" machen wird und auf Weltenbummel war, mit ihr begann, bis wir uns für ihre Bücher interessierend, unfreiwillig dieses leise Gespräch unterbrachen. Wir kauften dann ein Buch über Transsilvanien, von einem Autor der ebenfalls mit dem Rad unterwegs gewesen war, z.T. auf den gleichen Routen wie wir, welches wir nun gern lesen.

Auf dem Rückweg und abends war dann diese jungeFrau noch mehrfach Thema und wir spekulierten darüber, wie so ein zurückhaltendes Mädchen, das sich immerhin selber Englisch beigebracht hatte, seine Begabungen in diesem "Kuhdorf" langsam verwesen lässt. Wir beschlossen, sie heute nochmals anzusprechen und zu fragen, ob sie Email habe.

Ich fragte also ganz vorsichtig (Yvonne immer schön neben mir, damit es nicht nach "Anmache" aussah), ob sie denn Email habe. Ja, hatte sie. Ob sie denn Zugang zum Internat habe, ja, manchmal. Jetzt hängte ich meinen Altklugen heraus: "You are hier at the end of the World, but with the Internet you are in the Center." Sie lächelte zurüchhaltend verständisvoll, wir tauschten die Email-Adressen aus, luden sie in die Schweiz ein. Dann staunten wir nicht schlecht, als sie ganz leise erzählte, dass sie ein abgeschlossenes Geschichtsstudium habe (Was später ein Googlen deutlich bestätigte.) "Why are you here?" wollte ich wissen. "I am back home". - Stille Wasser sind tief!

Wir besuchten dann unsere Freunde in Mediasch, die Yvonne aus ihrem Unterricht im Winter in Mediasch kannte und verbrachten miteinander zwei intensive Tage, nicht ohne auch in das dichte runänische Famniliennetz eingebunden zu werden.
Am Sonntag brachen wir dann (wir fühlten uns dann doch eher als Steppenwölfe oder rechneten uns zu den Fahrenden) fast etwas wehmütig auf und führen zur nächsten holländischen Oase.

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